Die Grundlagen des richtigen Sitzens in Pranayama und Meditation
Wie man sich für Meditation, Pranayama und andere spirituelle Praktiken richtig hinsetzt, ist eine große Frage und ein Thema der Kämpfe für Anfänger und Praktizierende gleichermaßen. Die perfekte Pose zu finden, kann einige Zeit in Anspruch nehmen und erfordert Respekt vor dir selbst und deinen einzigartigen körperlichen Voraussetzungen. Wenn Sie Ihre persönliche Position gefunden haben, können Sie stundenlang ohne Anstrengung oder Unbehagen sitzen. Die richtige Pose lässt deine Energie fließen und deine Spirituelle Praxis vertiefen.
Wann sitzt du richtig für Deine Meditation oder Pranayama?
Du hast deine perfekte Pose gefunden, wenn
Du ohne Anstrengung sitzen kannst und deine Position stabil ist
Du bist völlig entspannt in deiner Position
Deine Wirbelsäule ist gerade
Das Blut zirkuliert normal (kein Taubheitsgefühl)
Sthira Sukham Asanam
Patanjalis Yoga-Sutra über die Natur der Asanas besagt, dass eine Pose (Asana) stabil (Sthira) und bequem (Sukam) sein sollte. Die Gelassenheit des Körpers ermöglicht es dem Praktizierenden, tief im Inneren zu verweilen und die Energie (Prana) frei durch unser ganzes Wesen fließen zu lassen. Um Stabilität in unserer Pose zu finden, bauen Sie eine starke Grundlage auf, auf der Sie sitzen können. Ob Sie auf einem Stuhl oder auf dem Boden sitzen, mit oder ohne Stütze, spielt keine Rolle, wenn es um die Prinzipien des Sitzens geht.
1. Stabiles Fundament
Um stabil zu sitzen, wie eine Pyramide, müssen wir auf unseren natürlichen Werkzeugen, unseren Sitzknochen, sitzen. Auf diesem Fundament balanciert die Wirbelsäule frei. Die Hüfte sollte frei sein, damit wir unser Becken noch ungehindert nach vorne und hinten kippen können. Die Knie befinden sich immer tiefer oder auf gleicher Höhe mit unseren Hüften, so dass die Energie in der Position frei fließen kann. Achte darauf, dass du hoch genug sitzt, sonst entsteht ein Druck auf die Hüfte, der sich auf die nächsten Gelenke, unsere Knie und Knöchel, überträgt!
2. Gerade Wirbelsäule
Unsere Wirbelsäule ist nicht linear, sondern in einer Doppel-S-Kurve geformt, um uns die Stabilität und Flexibilität zu geben, die wir brauchen, um aufrecht zu sein. Die Intensität der Lordose (konvexe Kurve) und Kyphose (konkave Krümmung) in der Wirbelsäule ist individuell unterschiedlich. Niemand sieht aus wie auf Bildern in Anatomiebüchern, aber wir alle haben einzigartige Bedingungen und eine individuelle Harmonie in unserem Körperbau. So sieht jede Sitzposition von Person zu Person etwas anders aus. Wenn wir aufrecht und entspannt stehen, ohne Anstrengung, ist unsere Wirbelsäule gerade. Der Brustkorb ist offen und die Schultern hängen ohne Spannung nach unten. Der Hals ist lang und das Kinn bleibt parallel zum Boden. Der höchste Punkt unseres Kopfes befindet sich in gerader Linie mit der Basis unserer Wirbelsäule, unserem Steißbein. Der Kopf zeigt nach vorne und ist in keine Richtung geneigt. Wenn wir uns hinsetzen, bleibt unsere Wirbelsäule in genau der gleichen Position.
Achte auf die Krümmung in deinem unteren Rücken!
Beobachte die Kurve an deinem Rücken, wenn du dich hinsetzt oder aufstehst. Die Kurve muss gleich bleiben. Wenn es abflacht, erhöhe die Unterstützung, um deine Lordose und deine Hüften beweglich zu halten. Wenn deine Wirbelsäule in der gleichen Position wie beim Aufstehen bleibt, hast du die richtige Höhe zur Unterstützung gefunden.
3. Unterstütze dich beim Sitzen
Als Unterstützung für deine Sitzposition kannst du alles verwenden, was dir ein stabiles und müheloses Sitzen ermöglicht. Die Beine können einzeln gepolstert werden, um Blockaden im Energiefluss zu vermeiden. Hier einige Anregungen:
Gefaltete Decke/Handtuch
Sitzkissen
Meditationsbank Kissen
Yoga-Block...
4. Müheloser und freier Energiefluss in Pranayama und Meditation
Nach einigen Minuten des Sitzens kannst du feststellen, dass sich eine gewisse Verspannung aufbaut oder die Gliedmaßen taub werden. Oft treten Schmerzen in den Hüften, Knien oder Knöcheln auf, und ohne das Signal des Körpers zu respektieren, können wir uns am Ende selbst verletzen. Wenn also Taubheitsgefühle oder Schmerzen auftreten, müssen wir die Position so verändern, dass keine Nerven oder Gefäße gequetscht werden und die Energie wieder fließen kann. Das Dehnen oder Wechseln der Beine in gekreuzten Beinpositionen ist eine gute Möglichkeit, dem Problem während einer Sitzung entgegenzuwirken. Die Sitzposition sollte jedoch angepasst werden, damit es nicht wieder passiert. Es dauert ein wenig und ist völlig normal, bis du deine perfekte Sitzposition gefunden hast.
5. Gekreuzte oder parallele Beine in Pranayama oder Meditation
Wir alle haben Bilder von meditierenden Menschen gesehen, die glückselig auf dem sogenannten Lotussitz sitzen. Die meisten Menschen können nicht so sitzen, da die Hüften für diese fortgeschrittene Asana nicht offen genug sind. Ob du die Beine überkreuzen und eine der vielen Yoga-Positionen einnehmen möchtest oder mit parallelen Beinen sitzen möchtest, bleibt ganz dir und deiner persönlichen Zusammensetzung überlassen.
Wenn du dich dafür entscheidest, mit gekreuzten Beinen zu sitzen, achte darauf, dass du die Beine jeden Tag oder jede Meditationssitzung wechselst, damit dein Körper im Gleichgewicht bleibt.
6. Mudras für Augen und Hände in Pranayama und Meditation
Es ist nicht notwendig, während der Meditation mit den Händen ein Mudra zu bilden. Du kannst jedoch bestimmte Aspekte deiner Praxis intensivieren und ein Mudra zur Behandlung von Beschwerden verwenden. Mehr über Mudras erfährst du in diesem Artikel. Wenn du die Handflächen nach oben hältst, öffnet sich dein System für Energien. Du kannst mehr von deiner Umgebung spüren und kosmische Energie empfangen. Mit den Handflächen nach unten schließen Sie Ihr System mehr. Es hilft, bei sich selbst zu bleiben und zu verhindern, dass Störungen in Ihr Energiefeld eindringen. Ich empfehle, die Augen geschlossen zu halten, damit der visuelle Reiz ausgeschlossen wird und das innere Empfinden zunimmt. Dennoch gibt es auch Praktiken mit offenen oder halbgeschlossenen Augen wie Trataka oder das Aufrollen der geschlossenen Augen.
7. Tipps zur Korrektur der Position in Pranayama und Meditation
Verspannungen bauen sich im unteren Rücken auf: Deine untere Rückenmuskulatur kann sich nicht entspannen, weil sie die Position halten muss. Bringe deine Sitzposition auf ein neues Niveau, um deinen unteren Rücken zu entlasten
Knie schmerzen nach einiger Zeit: Zu viel Druck auf das Knie, passe Sie deine Sitzhöhe an und stell sicher, dass deine Hüften wie im Stehen beweglich sind.
Der Nacken neigt sich nach hinten und die Schulter fällt nach vorne: nivelliere deine Sitzposition
8. Fange einfach an und passe deine Position im Laufe der Zeit an
So sehr wir auch wie in einem Yoga-Magazin sitzen wollen, müssen wir unsere körperlichen Grenzen und Bedürfnisse respektieren. Im Westen wachsen wir auf Stühlen sitzend auf, nicht auf dem Boden. Meistens sind unsere Hüften geschlossen und eine fortgeschrittene Yoga-Position bringt Beschwerden und schließlich Verletzungen mit sich. Am wichtigsten ist die Position deiner Wirbelsäule und dass du bequem und ohne Anstrengung gerade sitzen kannst. Beginne also gerne mit der Sitzmeditation oder Pranayama-Praxis auf einem Stuhl oder verwende genügend Unterstützung. Wenn du Asanas und Sitzhaltungen übst, öffnen sich deine Hüften und deine Sitzstütze muss sich Stück für Stück einpendeln.
Vorsicht! Auch ohne Dehnung öffnen sich deine Hüften allein durch mentale Praxis und meditative Zustände. Seien Sie auf Veränderungen vorbereitet.
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